Dark Hunter 5 - Geliebte der Finsternis by Kenyon Sherrilyn

Dark Hunter 5 - Geliebte der Finsternis by Kenyon Sherrilyn

Autor:Kenyon, Sherrilyn [Sherrilyn, Kenyon,]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-03T08:23:41.360000+00:00


Je weniger Leute um sie trauerten, desto besser. Niemand sollte ihretwegen so schmerzlich leiden, wie sie nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Schwestern gelitten hatte. Kein Tag verging, ohne dass sie daran dachte. Ohne die bittere Erkenntnis, sie würde ihre geliebten Verwandten nie wiedersehen

Das T-Shirt und die Jogginghose über einem Arm, folgte sie Wulf durch sein Haus. In seiner Nähe klopfte ihr Herz schneller. Niemals hätte sie gedacht, sie wäre zu solchen Gefühlen fähig.

»Was für ein fantastisches Domizil« , meinte sie.

Mit gerunzelter Stirn sah er sich um, als hätte er seine Umgebung schon lange nicht mehr wahrgenommen. »Danke. Dieses Haus hat Christophers Ururgroßmutter um die vorige Jahrhundertwende bauen lassen. Sie hatte fünfzehn Söhne, und sie brauchte genug Platz, um sie und danach die Enkelkinder aufzuziehen.« Wann immer er von seiner Familie sprach, nahm seine Stimme einen zärtlichen Klang an. Offensichtlich hatte er jeden Einzelnen seiner Angehörigen innig geliebt.

»Warum ist nur Chris übrig geblieben?«

Tiefe Trauer verdunkelte seine Augen, und ihr Herz flog ihm entgegen. »Der älteste Sohn, einige seiner Vettern und sein Onkel starben, als die Titanic unterging. 1918 tötete eine Grippewelle drei andere Söhne, zwei wurden steril. Und vier fielen im Krieg. Zwei starben schon in der Kindheit, einer als junger Mann bei einem Jagdunfall. Die beiden restlichen, Stephen und Craig, heirateten. Stephen bekam einen Sohn und zwei Töchter. Im Zweiten Weltkrieg fiel der Sohn, eine Tochter wurde mit zehn Jahren von einer schweren Krankheit dahingerafft. Die andere starb im Kindbett, bevor das Baby zur Welt kam.«

Die Verzweiflung, die in seiner Stimme mitschwang, tat Cassandra in der Seele weh. Wie unglücklich musste er bei jedem einzelnen Todesfall gewesen sein.

»Craig hatte vier Söhne. Einer fiel im Zweiten Weltkrieg, einer starb als kleiner Junge, einer kam zusammen mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben. Und der letzte war Chris' Großvater.«

»Tut mir so leid.« Mitfühlend berührte sie seinen Arm. Kein Wunder, dass er Chris mit Argusaugen bewachte.

»Erstaunlich, wie vielen deiner Verwandten du erlaubt hast, in den Krieg zu ziehen.«

Er umfasste ihre Hand, und sein Blick verriet ihr, wie sehr er die Berührung zu würdigen wusste. »Glaub mir, ich versuchte sie zurückzuhalten. Aber es ist sehr schwierig, entschlossene Männer von ihrem Entschluss abzubringen. Im Lauf der Zeit verstand ich immer besser, was mein Vater empfand, als Erik und ich unser Zuhause gegen seinen Wunsch verließen.«

»Aber du verstehst nicht, warum deine Mutter dich nicht daheim willkommen hieß.«

Abrupt blieb er stehen. »Wieso weißt du das?«

»Nun, ich . . . « Zu spät erkannte sie, was sie unbedacht ausgesprochen hatte. »Verzeih mir, hin und wieder lese ich Gedanken. Das will ich nicht. Ich kann es nicht kontrollieren - es geschieht einfach.«

Sein Blick verdüsterte sich wieder.

»Weißt du . . . «, begann sie und hoffte ihn ein wenig zu trösten. »Manchmal sagen und tun die Menschen in ihrem Zorn Dinge, die sie später bereuen. Sicher hat deine Mutter dir verziehen.«

»Nein«, widersprach er leise. »Alles, was sie mich zu glauben lehrte, hatte ich verraten. Darüber kam sie niemals hinweg.«

Cassandra zog an seiner silbernen Halskette. So wie in ihrem Traum hingen Thors Hammer und ein kleines Kruzifix daran.



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